Taucharbeiten
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› Ökologie
Um die Natur und das einzigartige Unterwasserleben
zu schützen, hat der EOBV als einer der Ersten die Ökologie
in seinen Ausbildungen verankert, denn wir dürfen nicht vergessen,
der Taucher ist nur zeitweiliger Gast in den Gewässern, die
mit ihrer unglaublichen Vielfalt und Schönheit erhalten bleiben
sollen.
Ein Ziel des EOBV ist es, Taucher in die Grundlagen
der Ökologie einzuweihen, da unserer Meinung nach nur eine
gute Ausbildung auch zu einem entsprechend ökologischen (Tauch)verhalten
führt.
In der Ökologie geht es um das Erkennen von
Zusammenhängen in der Natur, um Stoffkreisläufe, Energiefluss,
Nahrungsnetze, Anpassungen von Tier- und Pflanzenarten, Lebensgemeinschaften
verschiedenster Art.
Tropische Gewässer: |
In keinem anderen Ökosystem
der Erde herrscht eine derartig große Artenvielfalt wie
in tropischen Gewässern. Auf Grund der angenehmen Wassertemperaturen
konnten sich Korallen, Muscheln, Schnecken, Krebstiere, Schildkröten
Fische in bunter Vielzahl entwickeln.
Uns Tauchern bieten sich Möglichkeiten zum Erforschen von
Lebensgemeinschaften, Räuber – Beute – Beziehungen,
Paarungsritualen und vieles mehr. An vielen tropischen Riffen
sind auch Großfischbegegnungen keine Seltenheit:
Mantas, Haie, Barracudas… Der biologisch interessierte
Taucher fühlt sich wie in einem Aquarium, er sitzt nicht
vor der Glasscheibe, sondern ist Teil des Geschehens.
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Mittelmeer: |
Fast vor unserer Haustüre (Kroatien, Italien,
Spanien) beobachtet man mediterrane marine Lebensgemeinschaften.
Vielleicht nicht ganz so vielfältig wie in tropischen Gewässern,
auch nicht in einer so großen Arten- und Individuenzahl,
bergen die mediterranen Lebensgemeinschaften doch viele Überraschungen.
An den zerklüfteten Felsküsten, die sich ja meist
auch unter Wasser fortsetzen, sieht der Taucher unter größeren
Felsblöcken, oder an Höhleneingängen und Felsdurchbrüchen
Organismen, die man sonst nur in größeren Tiefen
antreffen kann.
Begründet ist dies durch die
deutlich spürbare Abkühlung unter den meist ausgeprägten
Sprungschichten, vor allem aber durch die Lichtverhältnisse,
die in Felsspalten, unter Felsdächern und in Höhlen
jenen sehr ähnlich sind, die eben in größeren
Tiefen herrschen. Schwämme, Moostierchen, farbenprächtige
Nacktschnecken, aber auch typische Mittelmeerfische wie der
Conger, Meerpfau... sind zu bewundern.
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Kaltwasser: |
Auf den ersten Blick wesentlich artenärmer
als Gewässer der gemäßigten und tropischen Zonen
bieten kalte Gewässer bei genauem Hinsehen viel Interessantes.
Die vor allem im Uferbereich wachsende Unterwasserflora wird
von vielen tierischen Kaltwasserbewohnern als Kinderstube, als
Versteck aber auch als Jagdrevier genutzt.
Kleinstbarsche, die sich zu Schwärmen zusammenfinden,
um in der Gruppe besser geschützt zu sein, der Hecht,
der regungslos auf der Lauer liegt und den Taucher meist sehr
nahe an sich heran lässt, Aalrutten, die sehr standorttreu
leben und auch nur wenig Scheu vor dem Menschen zeigen sind
nur einige wenige Highlights die unsere Kaltwasserseen aufweisen.
Auch der Zusammenhang von Wasserqualität und Arten- und
Individuenreichtum wird dem Taucher vorgeführt. Oft liegen
verschiedenste Lebensräume auf engstem Raum beisammen.
Steile Felswände wechseln ab mit Algenwiesen, Schlammbedeckte
Abschnitte mit dem Kiesuntergrund vor Bacheinmündungen.
Das Leben in unseren heimischen Seen ist vielleicht nicht
so farbenfroh wie in einem tropischen Korallenriff, bei genauer
Betrachtung entfaltet es sich aber auch hier in sehr vielfältiger
Art und Weise.
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